Der Verein Deutsche Fachpresse hat dem Kölner Otto Schmidt Verlag (OVS) am 16. Mai 2024 den Siegeslorbeer in der Kategorie „Beste KI-Lösung“ des Jahres 2024 für sein KI-Angebot „Otto Schmidt Answers“ zuerkannt. Das Tool wertet Inhalte aus der Verlags-Datenbank mit Hilfe von KI-Software aus und erstellt sogar eigenständig juristisch korrekte Schriftstücke.
Die Wirkung dieser Preisverleihung muß in München beim Beck-Verlag die gleiche Wirkung gehabt haben, wie der Start des „Sputnik-Satelliten“ durch die damalige UDSSR. Dieser flog munter pipend um den Erdball und provozierte die USA. Und als mit dem Russen Juri Gagarin auch noch der erste Kosmonaut aus dem Orbit auf die Amerikaner herabsah, war das Maß voll. Es folgte die berühmte Kennedy-Rede und die Aufholjagd begann. Sie endete bekanntermaßen erst auf dem Mond.
Chat-Books: Das Beste aus beiden Welten
Innovation kann der Marktführer aus München auch, das hat er oft genug bewiesen. Der erste Gegenschlag waren die „Chat-Books“. Dabei werden Toptitel aus dem Beck-Sortiment mit einer KI-Schnittstelle zu wahren Preis-Leistungs-Monstern aufgerüstet.
Die neue Produkt-Linie startete Ende 2024 mit dem BGB-Kommentar von Grüneberg. Die KI-Suchleistung war in etwa mit „Otto Schmidt Answers“ vergleichbar. Zusätzlich werden alle verlinkten Inhalte dieses Kommentar-Konzentrats im Volltext aus der beck-online Datenbank kostenlos bereitgestellt. Anfang diesen Jahres folgten der EStG Kommentar von Schmidt und das Personalbuch von Küttner.
Was macht Chat-Books so besonders?
Eine KI-unterstützte Stichwort-Volltextsuche oder Direktsuche (Paragraf mit Randnummer) liefert eine Trefferliste mit einschlägigen Fundstellen (sortiert nach Relevanz) und Links zu den Originaldokumenten in beck-online.
Bei der Option „Einzelfrage“ gibt es nur eine Antwort. Besser ist da die „Dialog-Frage“ Hier kann der Nutzer die Antwort durch eine Nachfrage vertiefen bis zur Lösung seines Problems. Außerdem erstellt die KI-Software, wenn gewünscht, zusätzlich Entwürfe für juristische E‐Mails, Schriftsätze oder Vertragsklauseln.
Beck-Chat gegen Otto Schmidt Answers
Seit Mitte 2025 Jahres sind bei Beck die ersten beck-online-Module mit der neuen KI-Suchtechnologie verfügbar. Die schon von den „Chat-Books“ bekannte Funktionalität kommt nun auch bei ersten beck-online-Modulen zum Einsatz. Zum Beispiel: In Arbeitsrecht PLUS, PREMIUM und OPTIMUM, beim Miet- und WEG-Recht (PLUS und PREMIUM) und beim Zivilrecht (PLUS und PREMIUM).
Mit Hochdruck wird in München an der KI-Fähigkeit weiterer Module gearbeitet. Bisher haben die Kölner, bei der Anzahl KI-fähiger Module, noch die Nase vorn, aber der Marktführer holt auf.
Chat-Software – KI „light“ ?
Die bisherige Chat-KI-Software ist nur der Einstieg in die KI-Welt. Sie optimiert und erleichtert die Suche, ist aber keine echte Revolution. Sie bereitet den Weg für „richtige“ KI-Lösungen wie „Noxtua“. Diese haben das Zeug, die juristischen Arbeitswelt grundlegend zu verändern.
Einen Vorteil haben die eingeführten Chat-KI-Programme aber gegenüber den kommenden „integrierten Systemen“. Sie sind für den Nutzer kontrollierbar. Die Fundstellen, auf Grund derer die „KI-Entscheidung“ zustande gekommen ist, werden nachgewiesen und können überprüft werden. Man kann dem KI-System vertrauen, sollte die Ergebnisse aber besser kontrollieren.
Beck-Noxtua: Vorstoß in neue Dimensionen
Mit Beck-Noxtua setzt Beck nun zum Überholen an. „Noxtua“ ist ein juristisches KI-Sprachmodell und eine Analyse-Software, die Rechtstexte analysiert, prüft und zusammenfasst. Im Gegensatz zu den US-Konkurrenten entspricht „Noxtua“ den europäischen Datenschutzrichtlinien. Es handelt sich gewissermaßen um das „Apollo“-Programm der Münchner. „Noxtua“ eröffnet neue Horizonte, birgt aber auch Risiken. Dazu habe ich einen eigenen Beitrag geschrieben „Beck-Noxtua – das nächste grosse Ding“.
Nachtrag für Quizshow-Teilnehmer
Der Verein Deutsche Fachpresse veleiht jährlich zwei wichtige Auszeichnungen (Awards) für herausragende Leistungen im Medienbereich. Zum einen für das „Fachmedium des Jahres“ und zum anderen für die „Fachjournalist:in des Jahres“.
Der Verein wurde 1992 gegründet. Er vertritt die Interessen der Fachmedien-Anbieter in Deutschland. Er wird getragen von der Fachvertretung Fachmedien im MVFP Medienverband der freien Presse (MVFP) mit Sitz in Berlin und der Interessengruppe Fachmedien im Börsenverein des Deutschen Buchhandels mit Sitz in Frankfurt am Main. Die Deutsche Fachpresse versteht sich als moderne Marketing- und Dienstleistungsplattform für alle Anbieter von Fachinformationen im beruflichen Umfeld. Sie repräsentiert rund 350 Mitgliedsunternehmen in einer Branche mit insgesamt rund 5.550 Fachzeitschriften-Titeln und einem Umsatz von 8,55 Milliarden Euro (2024). (Quelle Wikipedia)